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Diffusionsoffen in der Bauphysik
Ein diffusionsoffenes Material ermöglicht den kontrollierten Transport von Wasserdampf durch seine Struktur, ohne dass es zu Feuchtigkeitsstau oder Kondensation kommt. In der Bauphysik wird dies durch den μ-Wert (Diffusionswiderstandszahl) beschrieben – je niedriger der Wert, desto leichter kann Wasserdampf durch das Material diffundieren.
Diffusionsoffene Baustoffe tragen dazu bei, dass Feuchtigkeit, die in Bauteile eindringt (z. B. durch Luftfeuchtigkeit oder Kapillarwirkung), nach außen oder innen abgeführt wird. Dies verhindert Schimmelbildung, Feuchteschäden und reduziert das Risiko von Bauschäden.

Beispiele für diffusionsoffene Materialien
- Udi Holzfaser (μ ≈ 5) → Reguliert Feuchtigkeit natürlich und sorgt für ein gesundes Raumklima.
- Lehmputz → Sehr diffusionsoffen, speichert Feuchtigkeit und gibt sie langsam wieder ab.
- Mineralische Putze (Kalk-, Lehmputz) (feuchtepuffernd, gute Wasserdampfdurchlässigkeit)
- Unbehandeltes Massivholz (kann Feuchtigkeit aufnehmen und langsam wieder abgeben)
- Porenbeton (z. B. Ytong) (hohe Feuchtediffusion, oft in diffusionsoffenen Konstruktionen verwendet)
Materialien, die diffusionsoffen sind, aber bauphysikalisch problematisch sein können
Es gibt Materialien mit einem niedrigen μ-Wert (diffusionsoffen), die in der Baupraxis trotzdem nicht optimal sind, weil sie die Feuchtigkeit nicht richtig puffern oder leiten:
- Polystyrol (EPS, XPS) – μ-Wert: 20–100
- EPS (Expandiertes Polystyrol) ist in dünnen Schichten relativ diffusionsoffen, kann aber Feuchtigkeit nicht speichern oder regulieren. Das führt dazu, dass sich Feuchte in Wandkonstruktionen stauen kann, wenn keine durchdachte Schichtenabfolge vorliegt.
- Mineralwolle (μ ≈ 1–2, aber kein Feuchtespeicher) ist zwar diffusionsoffen, speichert aber keine Feuchtigkeit, wodurch es bei falscher Bauweise zu Durchfeuchtung und Setzungen kommen kann.
Fazit
Nicht jedes diffusionsoffene Material ist automatisch gut für eine feuchteregulierende Bauweise. Materialien wie Polystyrol sind zwar in dünnen Schichten diffusionsoffen, aber sie können keine Feuchtigkeit speichern oder regulieren. Dadurch kann es zu Feuchtigkeitsstau und Schäden in der Bausubstanz kommen. Ideal sind natürliche Baustoffe wie Lehm oder Kalkputz. Sie ermöglichen eine kontrollierte Feuchteregulierung und sorgen für eine langfristig trockene, gesunde Bausubstanz.
